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Bewohnerin im Snoezelen-Raum

Leistungen der Sozialtherapie

Ein großes interdisziplinäres Team steht für Ihren Aufenthalt zur Verfügung.

Angebote zur Stärkung der Gesundheit

Ziel der Angebote ist die Förderung von Entwicklungsprozessen im Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht die Begegnung zwischen Menschen und die Gestaltung des sozialen Gefüges als therapeutisch wirksames Element. Die verschiedenen Schwerpunkte bieten Möglichkeiten für Bewohner*innen mit Lernschwäche, für sozial bedürftige Menschen mit psychischen Problemen sowie hochbetagten Menschen mit kognitiven Behinderungen durch ein multiprofessionelles Team. Entsprechend breit ist das Spektrum der Angebote:

  • Sozial-integrativer Bereich
  • Kognitiver Bereich
  • Musisch-kreativer Bereich
  • Grob- und feinmotorischer Bereich
  • Lebenspraktischer Bereich zur Förderung und Erhaltung der Selbstständigkeit und Selbstorganisation
  • Aktivierung der Eigeninitiative und Experimentierfreude
  • Förderung der Selbstachtung
  • Bereich der Entspannung und Wahrnehmung

    Sensibilisierung der Sinne und Körpererfahrung

Die Angebote finden im Einzel- und Gruppensetting statt.

Es stehen 2 Tagesstätten, Räume der Ergotherapie, Treffpunkt „ausZeit“, ein Bewegungsraum, eine Übungsküche, 2 Snoezelenräume und Gartenbereiche mit Hochbeeten zur Verfügung.

Die Mitarbeiter*innen der Tagesstätten organisieren auch Feste und Veranstaltungen und begleiten Kultur- und Freizeitaktivitäten.

Bewegungsübungen Atrium

Multiprofessionelle Betreuung

Folgende Ziele der multiprofessionellen Betreuung leiten unsere Handlungen

  • Tragfähige Beziehung aufbauen und erhalten
  • Erfüllung der Grundbedürfnisse bei individueller Auseinandersetzung mit dem Menschen
  • Förderung der psychosozialen Gesundheit
  • Begleitung in der Lebensführung
  • Compliance fördern, Erfolgserlebnisse mitteilen
  • Erweiterung des Erlebnishorizontes, Wecken von Interessen
  • Ein sinnerfülltes Leben in der Gemeinschaft ermöglichen, Förderung sozialer Kompetenzen
  • Ganzheitliche Wahrnehmung

Pflegemodell nach Imogene King

Die Pflege am Therapiezentrum Ybbs wird in Anlehnung an das Pflegemodell von Imogene King umgesetzt. Sie definiert die Pflege als einen durch Wahrnehmung beeinflussten, zwischenmenschlichen Prozess von Aktion, Reaktion und Interaktion, wobei die Pflegeperson und Bewohnerin oder Bewohner über gemeinsame Zielsetzung, die notwendigen Maßnahmen, gewünschte Mittel und Zielrealisation kommunizieren.

Als Interaktionsmodell wird der Schwerpunkt auf den Prozess der Pflege und der Kommunikation zwischen Bewohner*in und Pflegefachkraft gesetzt, wobei sie sich auf drei Systeme bezieht:

  • das personale System – Wahrnehmung, Selbstbild, Wachstum und Entwicklung, Körperbild, Zeit und Raum
  • das interpersonale System – Interaktion, Kommunikation, Transaktion, Rolle und Stress
  • das soziale System – Organisation, Autorität, Macht, Status, Entscheidungsfindung

Imogene King definiert Gesundheit als Möglichkeit des Individuums, im täglichen Leben maximale Kapazitäten zu nutzen und adäquat in sozialen Rollen funktionieren zu können. Krankheit ist aus ihrer Sicht eine Gleichgewichtsstörung der biologischen, psychologischen oder sozialen Funktion. Als Pflegeziel sieht sie die Unterstützung des Menschen darin, seine Gesundheit zu erhalten, wiederherzustellen oder zu fördern, sodass er in den sozialen Rollen funktionieren kann.

Tischfußball im Zimmer

Klinische- und Gesundheitspsychologie

Die Klinische- u. Gesundheitspsychologie in der Sozialtherapie leistet in der Diagnostik & Behandlung der Bewohner*innen sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting einen wesentlichen Beitrag. Zusatzqualifikationen in den Bereichen der Neuro-, Geronto- und Notfallspsychologie runden das psychologische Angebot ab.

Unsere psychologische Tätigkeit ist durch eine empathische und wertschätzende Grundhaltung geprägt und versteht jeden Menschen als wertvolles und eigenständiges Individuum. Alle von uns gesetzten Maßnahmen und angewandten Techniken orientieren sich daher stark an den Ressourcen der Bewohner*innen und an ihren ganz persönlichen Interessen und Zielen und sollen auch einen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität der Bewohner*innen zu verbessern.

Wir sehen den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den einzelnen Bewohner*innen als einen maßgebenden Bestandteil unserer Arbeit, auf den alle weiteren Therapien aufbauen können. Ein regelmäßiger Kontakt ermöglicht außerdem ein enges Monitoring ihres psychischen Zustandes und schafft dadurch die Voraussetzung für weitere fachkompetente Maßnahmen der Prävention im Falle von potentiellen Zustandsverschlechterungen.

Schwierige Situationen (beispielsweise der Einzug neuer Bewohner*innen, geplante Rehabilitation und Übersiedelung von Bewohner*innen etc.)  bedürfen einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. In solchen Fällen arbeiten wir gemeinsam mit den Klient*innen und den anderen Berufsgruppen an einer Zieldefinition und -erreichung.

Als Teil eines multiprofessionellen Teams stehen wir als Klinische- und Gesundheitspsycholog*innen aber auch anderen Berufsgruppen gerne fachlich zur Seite. Unsere Arbeit unterliegt strengen Richtlinien der Verschwiegenheit.

Das Team

Leitung

  • Mag.a Dr.in Bettina Hosa

Team

  • Mag.a Marlene Barborik (derzeit in Karenz)
  • Mag.a Ines Bürg
  • Naida Dzaka, MSc
  • Mag.a Elke Geppert
  • Mag.a Marianne Gittenberger
  • Mag.a Maria Schweiger (derzeit in Karenz)
  • Mag. Jakob Wilflinger

Aufgabenbereiche

Ein zentraler Aufgabenbereich der psychologischen Tätigkeit in der Sozialtherapie ist die klinisch-psychologische Diagnostik, welche dem Erfassen psychischer und/oder kognitiver Probleme und Einschränkungen, aber auch dem Erkennen vorhandener Stärken & Ressourcen dient, und von Anamnese bzw. Exploration über Verhaltensbeobachtung bis hin zum Einsatz verschiedenster standardisierter Testverfahren reicht.

Abklärungsbereiche hierbei sind z.B.:

  • Depressionen, Belastungsstörungen, Angststörungen, psychotische Störungen

Einer neuropsychologischen Abklärung bedarf es bei

  • dementiellen Erkrankungen & anderen hirnorganischen Veränderungen (z.B. hirnorganisches Psychosyndrom)
  • kognitiven Leistungen & Funktionen wie z.B. Konzentration, Gedächtnis, intellektuelle Leistungsfähigkeit, Planungsfähigkeit, sprachliche Fähigkeiten etc.

Im Anschluss an die Diagnostik werden in einer ausführlichen Befundbesprechung wichtige Informationen für die weitere, effiziente psychologische Behandlung geklärt.

Ein weiterer Aufgabenbereich der psychologischen Tätigkeit in der Sozialtherapie ist die klinisch- und gesundheitspsychologische Therapie/Behandlung und Beratung.

Vorrangig ist dabei die Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität aller Bewohner*innen. Die Klinische- und Gesundheitspsychologie folgt dabei  den Prinzipien der Restitution (Wiederherstellen der beeinträchtigten Leistung), der Kompensation (Ausgleich durch erhaltene Leistungen), der Substitution (Einsatz von Hilfsmitteln) und der Adaption (Anpassung der Umwelt an Erfordernisse).

Im Rahmen der psychologischen Therapie & Beratung unterstützen wir die Bewohner*innen einerseits bei der Vermeidung von Krankheiten und bei der Beseitigung von Leidenszuständen, andererseits auch bei der Krankheitsbewältigung und in Krisensituationen.

Diese umfasst unter anderem:

  • die Behandlung von psychischen Störungen, wie z.B. Depressions- und Angstbewältigung, Verarbeitung von psychischen Krisen, Suizidprophylaxe
  • die Behandlung und Förderung kognitiver Funktionen wie z.B. Training von Aufmerksamkeit, Konzentration- und Gedächtnisleistung mittels computergestützter Trainingsverfahren (RehaCom & CogniPlus)
  • die Vermittlung von Entspannungstechniken wie z.B. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Fantasiereisen etc.
  • spezifische gesundheitspsychologische Behandlungsmaßnahmen wie z.B. Genusstraining, Achtsamkeitstraining, soziales Kompetenztraining, Hilfestellung in der Tagesstrukturierung und in der Freizeitgestaltung etc.
  • Psychoedukation zur Wissensvermittlung über die Erkrankung, Erfahrungsaustausch in der Gruppe mit anderen Betroffenen
  • die Beratung und Unterstützung von Angehörigen/anderer Berufsgruppen
von links nach rechts: Nina Haller, Bettina Hosa, Elke Geppert, Marianne Gittenberger, Ines Bürg, Naida Dzjaka, Jakob Wilfinger

Pädagogik

Durch das Betreuungsangebot des pädagogischen Teams wird den Bewohner*innen ein individuelles, bedürfnisorientiertes, intensives, gezieltes und spezifisches Betreuungsangebot ermöglicht.

Das pädagogische Team setzt sich aus diplomierten Elementarpädagog*innen, diplomierten Sozialpädagog*innen und Kolleg*innen aus dem Bereich der Sozialbetreuungsberufe (z.B. Behindertenarbeit bzw. Behindertenbegleitung) zusammen.

Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit ist – so wie es (auch) in der Psychagogik beschrieben wird – ein soziales Miteinander zwischen den einzelnen, doch sehr unterschiedlichen Charakteren herzustellen und deren Selbständigkeit zu erhalten und wenn möglich in kleinen Schritten zu fördern.

Ziel der pädagogischen Betreuung
Das Hauptziel der Pädagogik ist eine ganzheitliche Förderung der Bewohner*innen im Sinne der Sozialtherapie, sowohl in den einzelnen Wohnbereichen und Wohngruppen, als auch in den Tagesstätten.

Bereiche der pädagogischen Betreuung
Die wichtigste Grundlage pädagogischen Handelns stellt eine Vertrauensbasis dar. Im gemeinsamen und individuellen Erleben können herausfordernde und stressbehaftete Situationen erfolgreich bewältigt, ein positives Konfliktverhalten erworben, eine erhöhte Frustrationstoleranz und Ausdauer gefördert und Sozialverhalten im Sinne der sozialen Integration erlangt werden.

Bewohner*innen in der Sozialtherapie erhalten durch das pädagogische Angebot die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen zu erhalten bzw. zu vertiefen und größtmögliche Selbständigkeit und Stärkung des Selbstwertes zu erlangen.

Basale Stimulation, Klangschalen, Aroma, Snoezelen

Basale Stimulation
Sie dient vor allem der Persönlichkeitsförderung von Menschen mit schwerster Mehrfachbehinderung und im Besonderen der Wahrnehmungsförderung. Dabei findet durch Berührung Kommunikation statt, die sich bei schwer wahrnehmungsgestörten Menschen auf elementare Inhalte bezieht:

sich selbst erleben,
die Grenzen des Körpers spüren,
eine Welt außerhalb des Körpers wahrnehmen,
die Gegenwart eines anderen, interessierten Menschen fühlen.

Schrittweise soll gelernt werden, den eigenen Körper immer differenzierter wahrzunehmen, mit ihm und durch ihn zu kommunizieren. Den Bewohner*innen werden gezielt Informationen über ihren Körper angeboten, um ein intaktes und vollständiges Körpergefühl aufbauen zu können. Denn erst wenn man die Fähigkeit besitzt, sich selbst wahrzunehmen, kann man auch ein Bewusstsein für sich selbst entwickeln. Basale Stimulation versteht sich so als ein ganzheitliches Konzept, das über den Körper, über Berührung die Person selbst erreicht.

Peter Hess – Klangmassage und Methoden
Die Peter Hess – Klangmassage und Methoden werden von ausgebildeten Peter Hess-Klangpädagog*innen und Klangmassagepraktiker*innen im Therapiezentrum Ybbs angeboten.

Zu den Zielen der Klangangebote zählen:

  • Förderung der Entspannung und des Wohlbefindens
  • Stärkung der Selbst- und Körperwahrnehmung
  • Lösung von seelischen und körperlichen Spannungszuständen
  • Förderung von Lebensfreude, Wertschätzung und Achtsamkeit
  • Lösungs- und Ressourcenorientierung
  • Förderung von Konzentration und Ausdauer
  • Harmonisierung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Aromatherapie
Zur Steigerung des Wohlbefindens sowohl für unsere Bewohner*innen als auch für die Mitarbeiter*innen wird Aromatherapie angewendet. Die unterschiedlichen Aromamischungen werden z.B. zur Raumklimaverbesserung, bei Schlafstörungen, Fieber, Erkältung und Zigarettenrauch eingesetzt.

Snoezelen

Im Therapiezentrum Ybbs stehen den Bewohner*innen zwei Snoezelenräume zur Verfügung. Der Begriff Snoezelen ist ein holländisches „Kunstwort“, bedeutet „riechen und dösen“ und steht für ein Konzept, welches mittels vielfältiger entspannender und/oder aktivierender Elemente Wohlbefinden fördern und die Lebensqualität erhöhen möchte.

Konzept Snoezelen

Das Konzept Snoezelen bietet den Bewohner*innen im Therapiezentrum Ybbs eine sichere Umgebung, in der die primären Sinne durch eine ausgewogene Kombination von Musik, Lichteffekten, sanfter Vibration, taktiler Stimulation und Aromakunde angeregt werden. Durch das gezielte Angebot werden die Sinne nicht in der Breite, sondern in der Tiefe angesprochen, getreu dem Motto „weniger ist mehr“.

Bewohner*innen erhalten Zeit, Raum und Ruhe, um die Umwelt frei von Erwartungen anderer, auf persönliche Art und Weise, erfahren und genießen zu können. Diese selbstbestimmte Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt ermöglicht einen oftmals unbeschwerten, wohltuenden Zustand, welcher sich nachhaltig auf das Dasein der Person auswirken kann.

Ziele und Vorteile von Snoezelen

  • Snoezelen bietet eine ideale Grundlage zum Entspannen, Wohlfühlen, Erholen und Genießen
  • Spannungen können sich lösen – sowohl auf körperlicher (Verringerung des allgemeinen Tonus), als auch auf psychischer und/oder emotionaler Ebene (z.B. Beruhigung und Abbau von Angst- und Erregungszuständen und Stress)
  • Aktivierung und Verbesserung der Wahrnehmung durch Schaffung von Sinnesreizen
  • Förderung der Kommunikations- und Kontaktbereitschaft
  • Erweiterung sozialer Kompetenzen
  • Positiver Einfluss auf das Erleben von Geborgenheit
  • Förderung von Neugier, Aufmerksamkeit und Konzentration

Untersuchungen haben gezeigt, dass Snoezelen einen positiven Effekt auf die Bewohner*innen hat. Der Aufbau von Vertrauen und Sicherheit wird angeregt, während sich darüber hinaus Kommunikation und das Verständnis zwischen den teilnehmenden Personen verbessern. Nicht die Leistung steht im Vordergrund, sondern der Blick auf die Ressourcen und das „SO SEIN DÜRFEN“. Dies lässt frei werden von Anspannung, ermöglicht neue Perspektiven, unterstützt das Annehmen der IST-Situation und Genießen freudvoller Momente.

Snoezelen basiert auf einer Vielfalt an Aktivitäten und Möglichkeiten, ist nicht auf den Snoezelen-Raum beschränkt und kann unter anderem auch im Wohnbereich oder in der Natur angeboten werden. Der Fokus liegt am bewussten Wahrnehmen des gegenwärtigen Augenblickes – das „Hier“ und „Jetzt“ sinnlich erleben. Im Therapiezentrum Ybbs haben die Bewohner*innen die Möglichkeit, eine besondere Art von Snoezelen zu genießen, da diese Methode mit Peter Hess – Klangmassage kombiniert werden kann.