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Haus 2 im Jahr 1937

Chronik des Therapiezentrums

Eine bewegte Geschichte.

Geschichte

Auf dem Gelände des Hauses 2, das heute die Sozialtherapie beherbergt, wurde im 13. Jahrhundert ein Zisterzienserinnenkloster errichtet, das bis in die Zeit der Reformation (1572) bestand. Von 1631 bis 1783 waren die Franziskaner im Besitz des Klosters, die das alte Zisterzienserinnenkloster abtrugen und durch einen Neubau ersetzten.

Mozart spielte auf der Klosterorgel

Auf seiner Reise nach Wien machte 1762 der sechsjährige Wolfgang Amadeus in Ybbs bei den Franziskanern Station, wo er auf der Orgel der Klosterkirche spielte.

Gemeinde Wien erwarb die Liegenschaft

1859 erwarb die Gemeinde Wien die Liegenschaften, brach die alten Häuser ab und errichtete im Stil der Wiener Ringstraßenarchitektur hier von 1859 – 1864 eine Versorgungsanstalt, die bis zur erwähnten Vereinigung mit der donauaufwärts über der Straße gelegenen Anstalt für psychisch Kranke am 1. Jänner 1922 Bestand hatte.

Kavallierkaserne

Das zweite ‚K‘ zur ‚K. u. K. – Vergangenheit‘ des Therapiezentrums Ybbs geht zurück auf eine Kavalleriekaserne, die von 1720 – 1723 hier errichtet worden war.

Staatliches Versorgungshaus

1780 wurde die Bestimmung des Hauses durch seine Adaption als staatliches Versorgungshaus (Armenhaus) eine gänzlich andere.

1817 kamen die ersten psychisch Kranken nach Ybbs

Bereits ab 1817 wurde die Anstalt auch zur Unterbringung von psychisch kranken Personen genutzt, deren Zahl in den folgenden Jahrzehnten noch stieg. Die Verwaltung der Anstalt lag ab 1859 in den Händen des staatlichen Irrenfonds, ab 1865 bei der Landesvertretung des Niederösterreichischen Irrenfonds.

1922 übernahm die Stadt Wien beide Häuser

Nach der Trennung von Wien und Niederösterreich 1921 kam es zu Beginn des Jahres 1922 zur erwähnten Vereinigung der Irrenanstalt des Landes Niederösterreich mit der donauabwärts gelegenen Versorgungsanstalt der Stadt Wien zur ‚Wiener städtischen Heil- und Pflegeanstalt in Ybbs a.d. Donau‘. Da die ‚Pfleglinge‘ des Versorgungshauses alle in Wiener Anstalten untergebracht werden konnten, stand die Anstalt nunmehr ausschließlich psychiatrisch Erkrankten zur Verfügung. Diesem Zweck diente sie bis 1941, dann wurde das Areal Reserve- und später Kriegslazarett. 
Von Mai 1945 bis März 1947 nutzten russische Besatzungstruppen die Ybbser Anstaltsgebäude als Unterkunft, und erst 1948 konnte der Gebäudekomplex nach einer Renovierung wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden.

Auf dem Weg zur Psychiatriereform

Während 1966 noch rund 1.200 Betten systemisiert waren, bei 375 Beschäftigten, reduzierten sich die Patient*innenzahlen ab den späten 1970er-Jahren deutlich. So waren 1984 „nur“ mehr 665 Betten belegt.

Während in den 1990er-Jahren die Einrichtung aus drei Teilen bestand (Pflegeheim, Förderpflegeheim, Psychiatrisches Krankenhaus) wurde 2016 die Leistung des nunmehrigen Geriatriezentrums in das Sozialtherapeutische Zentrum inkludiert.

Ybbs als Spiegel der Psychiatriegeschichte

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